Das ist bei einem Autoschaden zu tun - Darum knallt es im Sommer öfter als im Winter

Davor ist keiner gefeit: Ein Schaden am Auto ist schnell passiert – und sehr ärgerlich. «Die Bandbreite ist gross», sagt Nicola Schraven, Leiter Support & Innovation Carrosserie bei der AMAG. «In unseren Werkstätten reparieren alle möglichen Fahrzeugbeschädigungen.»

Dellen und Schrammen an der Carosserie sind laut dem Experten am häufigsten. Im vergangenen Sommer setzten ausserdem Unwetter vielen Autos zu. «Viele unserer Kundinnen und Kunden hatten Hagelschäden oder gar umgestürzte Bäume zu beklagen», so Schraven. «Derartige Sturmereignisse häufen sich in den letzten Jahren.» Der Sommer sei generell eher als Schadensaison zu bezeichnen: Im Sommer sind die Tage länger und generell sind mehr Leute unterwegs als in den kürzeren und kühleren Wintertage, was sich auch an der Schadenfrequenz ablesen lässt. Im Winter hingegen passiert diesbezüglich weniger – trotz der dann herrschenden prekären Strassenverhältnisse. «Das widerspricht der landläufigen Annahme zwar etwas. Aber die schlechten Bedingungen lassen die Leute vorsichtiger agieren.»

Mehr Vorsicht beim Manövrieren

Der Fachmann mahnt im Strassenverkehr und beim Manövrieren aber generell zu mehr Vorsicht. «Das klingt einfach und sehr logisch. Aber genau daran hapert es in der Realität leider am häufigsten.» So zum Beispiel beim Einparken. «Manche Lenkerinnen und Lenker sind dann gestresst, unaufmerksam oder gar abgelenkt – zum Beispiel vom surrenden Handy», sagt er. «Eine Kollision mit einem Pfosten oder einem anderen Auto ist so schnell passiert.» 

Auch die falsch eingeschätzten Dimensionen des eigenen (grossen) Wagens oder Mietfahrzeug? führen immer wieder zu Beschädigungen. Besonders, wenn eine sehr enge Parklücke gewählt wird. «Wenn die Autos Tür an Tür stehen, passieren die Parkschäden besonders schnell. Besser ist es, sich die Zeit zu nehmen und ein geeigneteres Parkfeld zu suchen.» Und auch hier wieder: lieber einmal zu viel vorsichtig agieren als zu wenig. Die Carosserie dankt es!

«Viele Schäden, denen wir in unseren Garagen begegnen, könnten tatsächlich ganz einfach verhindert werden», fasst Schraven zusammen. «Das gilt übrigens auch für die Batterie. Um zu vermeiden, dass sie plötzlich versagt, hilft es, die regelmässigen Servicetermine wahrzunehmen.» Bei diesen gründlichen Checks wird eine schwächelnde Batterie sofort erkannt und wieder geladen oder gegebenenfalls ersetzt, damit man nicht an einem kühlen Wintertag ohne Vorwarnung stehen bleibt.

Doch egal, ob vermeidbar, verschuldet oder unverschuldet: Ist der Schadenfall eingetreten, gilt es in einem ersten Schritt, die Schadenmeldung auszufüllen. Dies geht bei der AMAG etwa schnell und einfach über ein Onlineformular. Anschliessend wird der Schaden von einem Experten eingeschätzt und der geeignete Reparaturansatz gewählt. Sprich: Wird ein Schaden repariert oder ein Teil ersetzt? Das gilt besonders bei Glas- oder Kleinschäden. «Wir wenden, wann immer möglich, die Ressourcen schonende Methode Clever Repair an», sagt AMAG-Mann Schraven. «Dies spart Kosten und ist nachhaltig.»

Jeder Schaden hat seine Versicherung

Das Wichtigste sei, dass ein erlittener Schaden möglichst rasch behoben werde – auch aus Versicherungsgründen. «Wird zum Beispiel ein Hagelschaden bei einem geleasten Auto nicht repariert, muss der Leasingnehmer bei der Rückgabe des Fahrzeugs die entstandenen Kosten übernehmen.» Wird der Schaden hingegen unverzüglich repariert, so begleicht die Vollkasko- oder Teilkaskoversicherung die anfallende Rechnung, da es sich um sogenannte Elementarereignisse handelt.

Auch wie ein Schaden zustande kam, ist versicherungsrelevant. «Das Schadenbild bei meinem Auto kann genau gleich sein, wenn ich irgendwo hineingefahren bin oder ein anderes Auto mein Fahrzeug touchierte», sagt Schraven. «Für die Versicherung ist es jedoch ein wichtiger Unterschied.» Hat nämlich der Lenker einen Schaden am eigenen Auto verursacht, übernimmt die Vollkaskoversicherung, sofern eine solche abgeschlossen wurde. Ist ein anderer schuld, so zahlt dessen Haftpflichtversicherung. Noch einmal anders ist es, wenn ein Marder die Wurzel allen Übels war – das ist ein Fall für die Teilkaskoversicherung. Und habe ich einen Parkschaden erlitten, ohne dass ich den Verursacher kenne, zahlt meine Parkschadenversicherung. Sofern ich denn eine habe. «Diese ist in der Vollkaskoversicherung nämlich nicht einfach standardmässig enthalten.»

Das klingt alles etwas unübersichtlich – weshalb es sich lohnt, schon beim Kauf eines Autos ein Augenmerk auf den Versicherungsmix zu legen. Zu bedenken ist auch, dass der Selbstbehalt unterschiedlich gross und ein Ersatzwagen nicht immer gedeckt ist. 

Die gute Nachricht für AMAG Kundinnen und -Kunden ist aber, dass sie zumindest im Schadenfall keinen Papierkrieg zu befürchten haben. Die Mitarbeitenden der Autohändlerin kümmern sich nicht nur um die Reparatur des Fahrzeugs, sondern auch um die ganze Kommunikation mit der Versicherung. «Sobald der Kunde die Schadenmeldung ausgefüllt hat, übernehmen wir», so Schraven (mehr dazu: siehe Box). Der Experte rät, den auf das Online-Schadenformular führenden QR-Code direkt im Auto aufzubewahren. «Am besten bringen Sie ihn im Bordbuch an – oder hinter der Sonnenblende.»

Was ist zu tun im Fall einer Panne?

Dass die richtigen und wichtigen Dinge im Auto sofort griffbereit sind, ist auch in einem anderen Fall zentral: wenn man eine Panne erleidet. Diese Gegenstände unterscheiden sich von Land zu Land, in der Schweiz ist zum Beispiel das Pannendreieck obligatorisch, die Leuchtweste und eine Notfallapotheke nicht. Es empfiehlt sich aber, auch diese nützlichen Sachen standardmässig im Auto mitzuführen. Denn im Fall einer Panne gilt es trotz des Schocks oder Ärgers, kühlen Kopf zu bewahren. Hilfestellung kann die nachfolgende Checkliste bieten.

Ein Hinweis für Elektroautofahrer: Der letzte Punkt dieser Liste ist von zusätzlicher Wichtigkeit. Ein Elektroauto darf im Fall einer Panne nämlich keinesfalls konventionell mit einem Seil abgeschleppt werden, da es aufgrund von Rekuperationsstrom im Motor zu hohen Induktionsspannungen kommen kann. Dies könnte die Steuerungselektronik beschädigen. Hier müssen also zwingend Fachleute ran.