Die Menschen bei AMAG

«Elektroautos sind gar nicht so teuer!»

Mathias Gabler, Managing Director AMAG Retail, verrät, was seine Vision in Sachen Elektromobilität ist, was auf dem Weg dorthin die grössten Herausforderungen sind – und was bisher sein persönliches Elektroauto-Highlight war.

 

Mathias Gabler, wir schreiben das Jahr 2030. Wie ist AMAG Retail E-Mobilitätstechnisch dann aufgestellt?

Mathias Gabler: Wir verkaufen über 80 Prozent E-Autos – Neu- und Gebrauchtwagen – und bieten unseren Kunden physisch und online eine Top-Beratung sowie einen umfassenden Service, von Ladestationen zu Hause inklusive Photovoltaik-Installationen über Gratis-Lademöglichkeiten in unseren Betrieben, Ladekarten, Firmenberatung sowie alle Services rund um E-Mobilität. Zudem sind wir dann CO₂-neutral, über 90 Prozent unseres Fuhrparks sind Elektro-Fahrzeuge.

Bis wann wird der AMAG Fuhrpark vollständig elektrifiziert sein?

Vollständig wahrscheinlich nie, wir werden immer Kunden haben, die mit einem Verbrenner unterwegs sind oder einen Verbrenner als Ersatzfahrzeug brauchen. Aber schon ab 2025 dürften 50 Prozent der Neuwagen «Steckerautos» sein; ab 2030 dann auch die Mehrheit der Fahrzeugen in unseren Werkstätten. 

Was ist in Sachen Elektromobilität Ihre Gesamtvision?

Das Elektrofahrzeug wird Teil eines gesamten Systems. Die Schweiz plant ja eine Energiewende, weg von der Kernenergie hin zu erneuerbarer Energie. Das kann zum Beispiel Solarstrom sein, doch dieser wird nur am Tag, bei Sonnenschein produziert, wir brauchen aber auch in der Nacht und im Winter Strom. Das heisst, wir müssen diesen Strom irgendwie speichern können. Hier kann die nächste Generation von Elektroautos eine Rolle spielen – nämlich wenn sie mit ihrem Energiespeicher, dem Akku, nicht nur Energie aufnehmen, sondern dank Smart-Grid-Technologie bei Bedarf auch Strom ins Netz abgeben können. 

Was sind in Ihren Augen die grössten Herausforderungen für AMAG Retail?

Wir müssen unser Businessmodell anpassen. Die technologische Revolution (autonomes Fahren, Digitalisierung, Abo-Modelle, E-Mobilität usw.) ist eine Herausforderung für die ganze Branche. Wir denken, dass wir für diese Veränderungen die besten Voraussetzungen haben, wir müssen uns aber als Firma entwickeln, ebenso unsere Mitarbeitenden. Es gilt, einige Job-Profile anzupassen, Verkauf, Serviceberater, Mechaniker usw. Kundenorientierung und Kompetenzen der Mitarbeitenden, das sind heute wie morgen die grössten Herausforderungen. 

Und welche hat die Schweiz als Land zu bewältigen?

Die Schweiz ist gut unterwegs, der Anteil Elektroautos und Plug-in-Hybrid-Autos – also BEV und PHEV – steigt rasant. Wir brauchen aber klare Lösungen für Lademöglichkeiten, sodass die Mehrheit der Schweizer laden kann.

 

Ich finde Komfort und Leistungen unglaublich gut, sei es mit einem VW ID.4, Škoda Enyaq iV oder einem Audi e-tron!

Mathias Gabler, Managing Director AMAG Retail

 

Wie gross ist die momentane Bereitschaft der Schweizerinnen und Schweizer, auf E-Mobilität umzusteigen?

Sehr gross mit den neuen Reichweiten! Es gibt noch Vorbehalte bei Vielfahrern, solchen, die oft lange Reisen machen, aber auch bei Kunden, die weder daheim eine Wallbox installieren können noch einfache Lademöglichkeiten am Arbeitsplatz haben. 

E-Autos sind manchen noch zu teuer. Wann denken Sie, wird sich das Preisniveau stabilisiert haben?

E-Autos sind gar nicht so teuer! Ein Škoda Enyaq iV etwa kostet gleich viel wie der vergleichbare Verbrenner Škoda Karoq. Der Audi Q4 ist als BEV ebenfalls auf dem gleichen Preisniveau wie der entsprechende Verbrenner-SUV. Darum, denke ich, sind wir schon auf einem guten Preisniveau. Und es wird sich weiter verbessern! Hervorzuheben sind zudem die geringeren Wartungskosten und kleineren «Treibstoff»-Preise bei Elektroautos.

AMAG Retail hat Elektroautos, Hybrid-Autos und Plug-in-Hybrid-Autos im Angebot. Wie lange wird es letztere beide noch geben?

Wahrscheinlich noch ein paar Jahre, aber ab 2025 will der VW-Konzern fast ausschliesslich Elektroautos anbieten. Plug-in-Hybride sind aber eine gute Alternative, zumindest, wenn man wirklich lädt und so viel wie möglich elektrisch fährt. Bei Bedarf für lange Strecken wäre ja immer noch der Benzinmotor da. 

Was halten Sie von Wasserstoff-Autos?

Die Strategie des VW-Konzerns sind primär Elektro-Autos. Wasserstoff ist für uns nicht prioritär, es sind in diesem Bereich noch viele Themen zu lösen, etwa der Transport des Wasserstoffs, das Tanken usw. Wir denken, dass die meisten Länder in Europa nicht in der Lage sein werden, in viele Technologien parallel zu investieren. Im Moment ist Elektromobilität im PW-Bereich die klar bevorzugte Variante.

Was für ein Auto fahren Sie selbst?

Im Moment einen Audi Q8 Plug-in-Hybrid – und ich warte auf einen Audi e-tron GT. Darauf freue ich mich sehr!

Wie schnell kamen Sie persönlich mit der neuen Welt der Elektromobilität im Alltag zurecht?

Sehr schnell, ich habe das Glück, dass ich in jeder Garage sowie am Arbeitsplatz laden kann. Ich finde Komfort und Leistungen unglaublich gut, sei es mit einem VW ID.4Škoda Enyaq iV oder einem Audi e-tron

Haben Sie schon einmal eine längere Reise im E-Auto gemacht?

Ja, einmal fuhr ich von Vevey ins Südtirol, das war eine tolle Erfahrung! Das ist natürlich auch der super Reichweite zu verdanken. Heute, mit E-Fahrzeugen, die über 400 Kilometer echte Reichweite haben, kann man in mehr als 90 Prozent der Situationen wie ein Verbrenner fahren. Einfach mit mehr Komfort, mehr Performance und erst noch gemütlicher. 

 

 

Dieses Interview wurde im Mai 2021 geführt.

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