Die Menschen bei AMAG

«Ich habe das Gefühl, in einem Elektroauto fährt man entspannter»

Guido Neuhaus, COO der AMAG Retail, sagt, wie sich die Elektromobilität in den nächsten Jahren auf den Auto-Occasionsmarkt auswirken wird und was die AMAG in diesem Bereich plant.

Guido Neuhaus, noch gibt es erst wenige Occasionsautos im E-Bereich. Ab wann denken Sie, wird sich das massiv ändern?

Guido Neuhaus: Dies wird sicher eine Weile dauern. Beim Occasionsmarkt spricht man immer von allen Halterwechseln, also von mehr als 800'000 Fahrzeugen im Jahr. Der Occasionsmarkt, also das Angebot für E-Modelle, muss sich zuerst aufbauen, und am Anfang werden es überschaubare Volumen und gemessen am durchschnittlichen Preis für Occasionen eher teurere Angebote sein. Ab wann sich das massiv ändern wird? Da bin ich vorsichtig, es wird aber entsprechend der Angebote im Neuwagenmarkt sicher ab 2023 mit grösseren Wachstumsschritten bei den Occasionen vorwärtsgehen, denn dann wird es mehr und auch kleinere Modelle geben, darunter Rückläufer aus dem nicht zu unterschätzenden Leasinganteil im Neuwagenmarkt, welche auch breiter ins Preissegment der Occasionen passen. 

Wann wird es mehr E-Occasionen als herkömmliche Occasionen geben?

Im Bereich von 4 bis 7-jährigen Fahrzeugen könnte dies bis 2030 durchaus der Fall sein. Neben den notwendigen Angeboten darf man nicht vergessen, dass sich die Ladeinfrastruktur dafür stark weiterentwickeln muss, das heisst, dass auch für Wohnungsmieter Lademöglichkeiten bestehen müssen. 

Was sind momentan Ihre grössten Herausforderungen?

Wie bei allen technologischen Neuerungen sind die Preisentwicklungen natürlich spannend und nicht zu unterschätzen. Besonders anspruchsvoll ist der Aufbau des notwendigen Know-hows bei E-Modellen, nicht nur für Eigen-, sondern auch für Fremdmarken. Auf den Occasionsplätzen stehen viele Marken gleichzeitig, und die Kunden wollen berechtigterweise zu den unterschiedlichen Marken und Modellen auch die richtige Beratung. Und parallel dazu braucht es natürlich auch bei den Used Cars das notwendige Wissen zur Ladeinfrastruktur.

Was ist der grösste Vorteil eines Elektro-Occasionsautos im Vergleich zu einem Verbrenner-Occasionsauto?

Der grösste Vorteil müsste ja der Beitrag zum Thema CO₂-Reduktion sein. (lacht) Spass beiseite: Die Vorteile definiert der Kunde für sich. Ich selber schätze die Laufruhe, das sofortige Drehmoment, optimierte Platzverhältnisse im Innenraum, sofortiges Kühlen oder Heizen – und ich habe das Gefühl, man fährt wirklich auch entspannter. 

Worauf müssen Kunden beim Kauf eines Elektro-Occasionsautos achten, besonders, was die Batterie betrifft?

Eine gute Frage und noch besser beurteilbar, wenn auch mehr Kenntnisse nach längerem Betrieb vorhanden sind. Betrachtet man die aktuellen Haltedauern der Fahrzeuge, wird man kaum grosse Nachteile feststellen, was die Qualität betrifft. Insgesamt wichtig sind sicher die Reichweiten oder der Vorzug für gewisse Batterietechnologien. Oder auch die etwas genauere Betrachtung von Rekuperationsmöglichkeiten. 

Wem empfehlen Sie den Kauf eines Elektro-Occasionsauto?

Da kann man die gleichen Kriterien wie bei den Neuwagen nennen: Welche Strecken in welchen Gebieten, auf welchen Strassen legt man zurück? Wie sind die Fahrzyklen, werden sehr lange Distanzen zurückgelegt? Welche Lademöglichkeiten bestehen zu Hause oder auf den bekannten Strecken oder auch am Arbeitsplatz? 

 

Ich fahre aktuell einen VW ID.4. Ich habe einen wirklich tollen Eindruck vom Fahrzeug und der ‹neuen Mobilität›.

Guido Neuhaus, COO AMAG Retail

 

Sie planen im Raum Zürich ein Kompetenzzentrum in diesem Bereich. Wann wird dieses aufgehen? 

Wie bereits erwähnt, müssen wir das Wissen zu allen eigenen Modellen, wie auch zu Fremdmarken aufbauen. Es geht ja nicht nur um den Verkauf, sondern auch um den Eintausch von E-Modellen. Fragen zur Anwendung, zu Reichweiten, zum veränderten Infotainment, zu Lademöglichkeiten, Qualitätsbeurteilungen usw. müssen beantwortet werden können. Dies für eine Auswahl von Fahrzeugen, die in den nächsten ein bis zwei Jahren intensiv wächst. Dazu werden wir zuerst zentral und dann dezentral das Thema auf- und ausbauen. Es ist für uns sehr wichtig, dass unsere Occasionskunden auch bei der E-Mobilität eine optimale Beratung erhalten.

Können Sie mehr dazu verraten?

Wir werden uns hier für den Start auf unsere grösseren Occasionsstandorte konzentrieren. An unserem Standort in Sihlbrugg haben wir bereits vor ein paar Jahren die Grundlage geschaffen und ein erstes Kompetenzzentrum für neue Antriebe aufgebaut. Nun wollen wir dort weiter ausbauen. 

Was für ein Auto fahren Sie selbst?

Aktuell einen VW ID.4. Ich habe einen wirklich tollen Eindruck vom Fahrzeug und der «neuen Mobilität». Man muss eine gewisse Zeit fahren, dann vergeht die Skepsis, und man geniesst viele Vorteile. Auch Ausflüge bis ins Südtirol ohne Zwischenhalt für das Laden sind mit dem ID.4 kein Problem und damit wächst das Vertrauen und der Spass.

Was ist Ihnen persönlich bei einem E-Auto wichtig?

Reichweite, gutes Handling, vernünftige Kraft, gute Lademöglichkeiten und natürlich Qualität sowie Verlässlichkeit. Schlussendlich natürlich eine Garage, die mich bei Fragen oder Anliegen unterstützen kann. 

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